Inhalt:
“Khan” zeigt die schockierende Lebensgeschichte von Khan Noonien Singh, von seinen frühen Jahren in den indischen Slums bis zu seinem Aufstieg zur Macht während der eugenischen Kriege. Außerdem wird gezeigt, warum Khan an Bord der Botany Bay geflüchtet ist und wieso sich sein Äußeres verändert hat.
Meinung:
Der aktuellste Kinofilm “Star Trek Into Darkness” sorgte für viel Furore. Auch wenn die Produzenten und Regisseur J.J. Abrams ein großes Geheimnis um die Handlung machten, war schnell klar, dass Kirk und seine Crew gegen einen Gegner aus den eigenen Reihen beziehungsweise aus der Vergangenheit der Menschheit antreten müssen.
John Harrison als Mitarbeiter der Sektion 31 hieß ursprünglich Khan Noonien Singh. Wer noch die klassische TV-Serie oder den Film “Star Trek II - Der Zorn des Khan” kennt, weiß dass der titelgebende Protagonist vom Mexikaner Ricardo Montalbán gespielt wurde. Der optische Unterschied mit Benedict Cumberbatch ließ schon 2013 erahnen, dass der Film nicht die komplette Geschichte erzählt.
Die Vorgeschichte bekommen wir nun in gezeichneter Form von David Messina, Claudia Balboni und Luca Lamberti präsentiert. Mike Johnson war wieder für den Text verantwortlich, während Produzent und Autor Roberto Orci beratend zur Seite stand.
Die Geschichte beginnt mit einer Verhandlung von Khan. Er wird wegen des Angriffs auf die Erde angeklagt. Auf Nachfrage von Kirk erzählt der vermeintliche John Harrison über seine Vergangenheit. Als Kind wuchs Khan in Neu-Delhi in den 1970er-Jahren auf und wurde von Dr. Heisen gefunden. Dieser experimentiert mit genetisch veränderten Kindern um aus ihnen perfekte Soldaten zu machen. Genau dies gelingt und geht dennoch komplett schief. Schon bald steht der Planet unter der Herrschaft von Khan und seinen Brüdern und Schwestern.
Hier tun sich auch schon die größten Unterschiede zu den bisherigen Erwähnungen der eugenischen Kriege auf. Während im Comic unter anderem zwei nukleare Explosionen stattfinden, wurden die Auseinandersetzungen bisher eher als Scharmützel im Untergrund beschrieben.
Die weitere Handlung erklärt, wie Admiral Marcus und seine Sektion 31 auf Khan aufmerksam wurden und wie er optisch verändert wurde. Daneben explodiert auch noch der klingonische Mond Praxis (wie im sechsten Kinofilm).
Auch wenn die Autoren einige bisherigen Informationen zu Khan’s Vergangenheit ignorieren beziehungsweise anders verarbeiten, ist dieser Sammelband der US-Ausgaben eine spannende und unterhaltsame Lektüre. Schlussendlich erzählt jedoch Khan seine Geschichte und es ist nicht auszuschließen, dass dieser die Wahrheit zu seinen Gunsten veränderte.
Für die Zeichnungen war wieder David Messina verantwortlich, welcher unter anderem auch den “Nero”-Comicband gestaltete. Sein Zeichenstil ist gewöhnungsbedürftig, da manchmal die Gesichter ziemlich ausdruckslos wirken. Unterstützung bekam er von Claudia Balboni, welche vor allem mit sehr detaillierten Hintergrundzeichnungen auffällt. Ein Highlight sind die Coverzeichnungen von Paul Shipper. Christian Humberg beschäftigt sich im editoralen Teil schlussendlich mit Khan und der Angst vor sich selbst.
Fazit:
“Khan” bietet einen interessanten Blick auf den Gegner des zweiten “Reboot”-Kinofilms “Star Trek Into Darkness”. Darin wird dem Charakter mehr Tiefgang verliehen und stellt damit eine passende Ergänzung zum Film dar.
Dieses Review findet ihr demnächst bei Splashcomics.
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